Georg Alexander Carl Henschel (1810 – 1860)

Veröffentlicht von Administrator am 09.02.2024

Der soziale Unternehmer

Firmenleitung (1845 – 1860)


Meine Ausbildung war für die damalige Zeit und im Rahmen meiner Familientradition neu und umfangreich: nach der Lehre zu Hause genoss ich Unterricht am Gewerbeinstitut in Berlin und in der Mathematik-Fakultät der Universität Göttingen. Das beflügelte unser Unternehmen: es entwickelte sich zu einem der großen Lokomotivbau-Standorte in Deutschland, die Zahl unserer Mitarbeiter nahm von 200 auf 350 zu. Wir hatten großen Spaß daran, unseren Dampfungetümen spezielle Namen zu geben, mal tierische wie z.B. „Antilope“ und „Löwe“, mal himmlische, wie z. B. „Jupiter“ und „Saturn“. Unsere erste Lokomotive, den „Drache“, konnte ich 1848 noch zusammen mit meinem Vater, Carl Anton, der Öffentlichkeit präsentieren. (Siehe auch seinen Text)

In Hessen wurden damals zwei Bahnen betrieben: die Friedrich-Wilhelm-Nordbahn und die Main-Weser-Bahn. Sie waren unsere wichtigsten Auftraggeber. Aber es gelang auch, erstmals ins Ausland zu liefern, 1857 begann unser Exportgeschäft mit einer Lieferung von 6 Personenzuglokomotiven nach Holland.

Die Einführung der Firmenkrankenkasse wirkte sich, wie ich hoffte, positiv auf die Atmosphäre in der Firma aus. Sie sorgte für Krankenkost, Kuren nach schweren Erkrankungen und freie ärztliche Behandlung auch für Familienangehörige. Mit diesem Angebot waren wir unserer Zeit weit voraus.

Als ich mit nur 50 Jahren starb, wurde das große Familiengrab auf dem Hauptfriedhof in Kassel angelegt, das heute Ehrengrab der Stadt ist und auf dem inzwischen 20 Familienmitglieder ihre letzte Ruhe gefunden haben.

Vielleicht habe ich Sie neugierig auf die Wirtschaft in der Mitte des 19. Jahrhunderts gemacht? Dann besuchen Sie unser Museum.

Zuletzt geändert am: 09.02.2024 um 11:16

Zurück zur Übersicht